Die aktuellen Geschehnisse in Nordrhein-Wesfalen, Rheinland-Pfalz, Bayern und Sachsen machen fassungslos. Das Mitgefühl gilt den Betroffenen, die teilweise vor dem Nichts stehen. Jeder sei an dieser Stelle aufgerufen für die betroffenen Regionen zu spenden, beispielsweise über die Aktion Deutschland hilft (www.aktion-deutschland-hilft.de).
Die Ereignisse sollten allerdings auch den Antrieb geben, den Hochwasserschutz in der Gemeinde Burgdorf abermals unter die Lupe zu nehmen.
Zum Schutz gegen Überflutungen durch Starkregen und Hochwasser gibt es in der Gemeinde Burgdorf im Wald und in verschiedenen Ortsteilen mehrere Rückhaltebecken. Dennoch kam es in den letzten 20 Jahren in fast allen Ortsteilen zu Überschwemmungen. Ursachen hierfür sind verschlammte und zugewachsene Becken und deren zu große nicht regulierbare Auslauföffnungen. Hierzu nimmt Alexander Kott, Fraktionsvorsitzender der Wählergemeinschaft Bürger für Burgdorf, Stellung: „Es kann nicht sein, dass ein im Neoprenanzug gesteckter und mit Leine gesicherter Feuerwehrmann mit Sandsäcken die Ausläufe teilweise verschließen und nach dem Hochwasser die Sandsäcke unter Wasser umständlich entfernen muss.“
Zudem führt die Verrohrung von früher offenen Gräben bei mangelnder Pflege ebenfalls immer wieder zu Wasserschäden von Anliegern. Auf diese Missstände haben Bürgerinnen und Bürger in den vergangenen Jahren immer wieder hingewiesen. In der Praxis passiert ist an den Rückhaltebecken bisher leider nicht viel. Dabei ist ein gegenseitiges Zuweisen der Verantwortung zwischen Gemeinde, Samtgemeinde und Wasserverband Peine für eine Problemlösung nicht dienlich. Ebenso ist die extrem langsame Bearbeitung des Verfahrens sehr bedenklich – so hat es von Anfang 2018, als ein Anwohner auf den Misststand aufmerksam gemacht hat, bis jetzt gedauert, dass beschlossen wurde, das Rückhaltebecken am Bereler Berg in Burgdorf im nächsten Winter auszubaggern.
Die Wählergemeinschaft Bürger für Burgdorf wird sich künftig dafür einsetzen, dass die Ausläufe angepasst werden und die Bearbeitungszeit für solche Maßnahmen entschieden verkürzt wird. Dazu gehört es auch, sich sachkundig zu machen, über den Tellerrand hinauszuschauen und sich mit anderen Kommunen auszutauschen. Das Projekt „Kommunale Starkregenvorsorge“, biete hierfür eine perfekte Plattform, so Rats- und Samtgemeindebürgermeister-Kandidat Dirk Swen Wiezer. „Ich habe an einer Veranstaltung dieses niedersächsichen Projektes teilgenommen und interessante Kontakte knüpfen können“, erzählt der Wasserbauingenieur.
Hoffen wir, das solche Bilder, die sich in der letzten Woche in unser Gedächtnis gebrannt haben, möglichst nicht wieder Realität werden.